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Trauen, Vertrauen und Zutrauen

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14) Vertrauen statt Kontrolle


Was bedeutet Vertrauen? Alltagssprache hinterfragen:

Was machen wir, wenn wir vertrauen?

Was bedeutet Vertrauen?

Vertrauen können

Blindes Vertrauen und Misstrauen

Kann ich ihm oder ihr wirklich vertrauen? Was bedeutet "vertrauen"?

Da ist zunächst das kindliche, blinde Vertrauen zu Mutter oder Vater, sowie das naive, kindliche Vertrauen in eine heile Welt. Beide sind wichtig im Kindesalter für eine gesunde psychische Entwicklung. Im Erwachsenenalter jedoch zeugt solche Naivität von der Unfähigkeit, Verantwortung für sich zu übernehmen.

Da ist der Wunsch Vater des Gedankens, oder eher des Vertrauens. Solches unreflektiertes Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit ist ein Zeichen emotionaler Unreife.

Es gibt auch Menschen, die nach einer tiefen Enttäuschung  – ob im Kindesalter oder später  – nie wieder vertraut haben; sie können NICHT mehr vertrauen.

Vertrauen im Erwachsenenalter setzt zumindest eine Entscheidung voraus: zu vertrauen. Sie mag unbewusst und in einem Sekundenbruchteil geschehen, aber sie findet immer statt. Das bedeutet, dass nur derjenige vertrauen kann, der Entscheidungsfreiheit hat:

Wer in der Kindheit traumatisiert wurde, mag später dies ausblenden und naiv-kindlich bleiben, was ein gewisses Unvermögen mit sich bringt, für sich zu sorgen und selbstverantwortlich zu handeln.

Oder wir können uns infolge emotionaler Entbehrungen dazu entscheiden, niemandem mehr zu vertrauen: Wir werden blind für die Wirklichkeit und die darin enthaltenen Chancen. In beiden Fällen haben wir keine Entscheidungsfreiheit und wir können somit nicht wirklich auf erwachsene Art vertrauen. Aber wie und wem können wir vertrauen?

Vertrauen und Liebe

Wer nicht vertrauen kann, kann nicht lieben. Lieben heißt auch loslassen; derjenige, der nicht vertraut, hat eine Tendenz, alles zu kontrollieren, und nimmt der Liebe die Luft weg.

Wer nicht lieben kann, kann nicht vertrauen. Solche Menschen lassen sich emotional auf keine Beziehung mehr ein. Diese Muster können aus einer Erfahrung in der frühen Kindheit kommen, aber in der Regel werden sie in Familien über Generationen weitergegeben. Mit der Methode des metaphorischen Heilens lassen sich in der Regel solche Familientraditionen unterbrechen.

Persönliche Vertrauensmuster: Sehnsucht oder Angst, zu vertrauen

Aber auch wir, Sie und Ich, obwohl wir psychisch gesund sind und uns dem Leben stellen, sind alle von unserer Vergangenheit geprägt und in unseren Entscheidungen eingeschränkt. Denn jede Entscheidung ist von unseren Erfahrungen beeinflusst. Wir sind selten zu 100 % frei in unseren Entscheidungen. Indem wir unseren Entscheidungsspielraum erweitern, erhöhen wir die Chance, angemessen auf die Situation im Hier und Jetzt zu antworten, anstatt auf vergangene Erfahrungen in ähnlichen Situationen repetitiv zu re-agieren.

Je tiefer wir in uns schauen, desto mehr entdecken wir, dass unser Vertrauen und unsere Sehnsucht nach vertrauensvollen Beziehungen oft etwas mit unserer Kindheit zu tun haben. Wenn wir bereit sind, unsere Enttäuschungen zu finden, zu sehen und zu fühlen, werden wir unweigerlich auf Wunden des kleinen Kindes in uns stoßen. Es wartet auf uns, damit wir es trösten und heilen.

Ich habe auch Menschen kennengelernt, die Angst hatten, zu vertrauen, obwohl sie in ihrem Leben weder zurückgewiesen noch fallen gelassen worden waren: Sie hatten Angst, zu vertrauen, um ihr Bild einer heilen Welt nicht zu zerstören. Ich konnte fühlen, wie diese Menschen an der perfekten Geborgenheit im Leib der Mutter festhielten und nicht in der Lage waren, den Schritt ins Leben zu wagen. Das mag mit Stress in der Schwangerschaft zusammenhängen, kann aber oft ein familiäres Muster sein. In Interventionen lässt sich das in der Regel lösen.

Wir tendieren alle dazu, zu viel oder zu wenig zu vertrauen: Wir sehnen uns nach einer heilen Welt, nach zuverlässigen Beziehungen, nach einem allmächtigen und beschützenden Gott-Vater. Oder wir sind eher skeptisch und vorsichtig, wir vertrauen wenig und müssen alles selbst machen und andere ständig kontrollieren. Es ist wichtig, unser Vertrauensmuster zu hinterfragen, denn es prägt alle unsere Beziehungen.

Wem kann ich vertrauen?

Wer ist vertrauenswürdig? Vertrauenswürdigkeit ist keine Eigenschaft anderer wie die Augenfarbe oder Körpergröße. Wir vergeben diese Auszeichnung auf der Basis unserer Lebenserfahrung.

Die Frage lautet eigentlich: Wer ist meines Vertrauens würdig? Das allein zeigt, dass Vertrauen in einer Beziehung geschieht. Es gibt kein Vertrauen ohne Interaktion oder Beziehung. Schenke ich jemandem mein Vertrauen, wird es sich auf unsere Beziehung auswirken.

Ob jemand meines Vertrauens würdig ist, ob ich jemandem mein Vertrauen schenken kann, hängt zunächst von meiner Beziehungserfahrung mit ähnlichen Menschen ab.

Dieser Vergleich findet in einem Sekundenbruchteil statt, sodass wir die Entscheidung, zu vertrauen oder nicht zu vertrauen, leicht als Intuition missverstehen können. Es ist jedoch immer eine Entscheidung.

Die Qualität unserer Entscheidungen hängt auch von den uns verfügbaren Informationen ab und von der Art, wie wir diese verarbeiten. Lebenserfahrung bringt einen Fundus an Informationen mit, die in unsere Entscheidungen einfließen. Wer über sich und andere nachdenkt und sein Leben reflektiert, vergrößert noch dazu seine innere Bibliothek.

Lebenserfahrung bringt jedoch auch jegliche Glücksmomente, Frustrationen und Enttäuschungen. Diese nehmen Einfluss darauf, wie wir Informationen bewerten. Damit wir gute Entscheidungen treffen, ist es hilfreich, uns solcher Subjektivität bewusst zu werden.

Selbsterkenntnis ist der Schlüssel zur Verbesserung unserer Alltagsentscheidungen, nicht nur wenn es um Vertrauen geht. Auch wer Vertrauen lernen will, dem sei angeraten, damit anzufangen.

Enttäuschungen und Selbsttäuschungen überwinden

Mit dem könnte ich bis ans Ende der Welt reisen. Er ist vertrauenswürdig. Er ist meines Vertrauens würdig. Aber vertrauen tue ich erst, wenn wir die Reise antreten. Vertrauen ist eine Aktion.

Wir fühlen uns als Opfer: Wir waren ehrlich und der andere ist der Böse. Wir sind gut, der andere ist schlecht, wir legen unseren Fokus auf das Anklagen, auf den anderen, damit wir unseren Schmerz weniger spüren. Verurteilen ist leichter als zu leiden. Wenn wir uns so von uns ablenken, verpassen wir die Chance, etwas in uns zu entdecken, denn:

Jede Ent-täuschung ist das Ende einer Selbsttäuschung (Autor unbekannt).

Wir haben uns selbst getäuscht. Das zu akzeptieren, fällt vielen schwer. Es tut auch weh, dass wir für uns nicht gut sorgen konnten. Wir haben gesehen und gefühlt, was wir sehen und fühlen wollten. Wenn wir jetzt zurückgehen, finden wir oft ganz am Anfang blitzartige Gedanken, diese Momente von Zweifel, die wir jedoch schnell beiseitegelegt haben.

Wir können in der Opferhaltung bleiben. Manche von uns verlernen so zu vertrauen.

Wenn wir das vermeiden wollen, sollten wir unser Wunschdenken erforschen und herausfinden, warum wir uns getäuscht haben. Geht diese Selbsterkenntnis tief in uns hinein, werden wir daraus Vertrauen schöpfen, künftig unsere Zweifel genauer zu beachten.

Warum sollten wir uns diese Mühe geben? Weil das Leben mit Vertrauen schöner ist.

Warum Vertrauen gut für unsere Gesundheit ist

Wenn wir vertrauen, fühlen wir uns entspannt und wohl. Das Leben in einer Umgebung, der wir vertrauen, tut unserem Körper und unserer Seele gut.

Wenn Vertrauen fehlt, geraten wir in einen andauernden, mehr oder weniger bewussten subtilen Stress. Der Hypothalamus wird die Ausschüttung der Hormone im Köper entsprechend anpassen um uns zu helfen, damit fertig zu werden. Auf Dauer führt das jedoch zu Störung physiologischer Regelkreise, Schwächung des Immunsystems und zu vielen "modernen" Krankheiten.Wenn wir vertrauen, fühlen wir uns entspannt und wohl. Das Leben in einer Umgebung, der wir vertrauen, tut unserem Körper und unserer Seele gut. Wenn wir vertrauen, fühlen wir uns entspannt und wohl.

Wir mögen regelmäßig joggen, uns gesund ernähren und meditieren. Wenn wir in einer privaten oder beruflichen Umgebung leben, in der wir nicht vertrauen können, macht uns das auf die Dauer krank.

Beides wird besonders deutlich bei Kindern: Im Vertrauen auf Erwachsene können sie sich für das Leben öffnen, während Stress sie kränklich, aggressiv oder einfach auch nur herzlos wachsen lässt.

Vertrauen im Alltag ist auch deswegen wichtig, weil Zweifel, Zögern und Angst wie eine Handbremse auf unsere Lebensenergie wirken.

Motivationstrainer wissen, dass Zweifel und Zögern uns um den Erfolg bringen können.

Im HUNA Schamanismus heißt es: Energie folgt Aufmerksamkeit. Zweifel, Zögern und Angst verengen unseren Blick und reduzieren diese Energie, die uns ans Ziel bringen soll. Wenn auch noch Sorgen dazu kommen, die das Unerwünschte in unseren Fokus bringen, steigt die Wahrscheinlichkeit eines Misserfolges.

Jedoch ist hier auf intrapersonalen Konflikte zu achten: Positive Affirmationen bringen nicht nur nichts, sondern möglicherweise auch Stress, Unfall oder Krankheit, wenn wir das bewusst angestrebte Ziel unbewusst befürchten.

Solche intrapersonalen Konflikte können wir mit folgender Körperwahrnehmungsübung aufspüren:

Setzen Sie sich bequem hin, entspannen Sie Ihren Körper und achten Sie darauf, wie sich Ihr Körper anfühlt. Dann stellen Sie sich das erwünschte Ergebnis oder den erwünschten Zustand vor, und beobachten Sie Ihren Körper. Wenn Spannung oder andere negative Sensationen auftauchen, will ein Teil von Ihnen das Ziel nicht erreichen.

Diese Übung ist auch hilfreich, wenn wir uns im Alltag zwischen mehreren Alternativen nicht entscheiden können.

Zweifel und ein ungutes Gefühl im Körper können jedoch auch darauf hinweisen, dass wir etwas übersehen. Der Körper kann uns sagen, was der Kopf übersieht, und wir sind gut beraten, darauf zu hören und in uns zu horchen. Intuition fühlt sich im Körper anders an als Angst und Stress.

Es lohnt sich, die Sprache des Körpers zu erlernen, denn der Körper ist ein guter Ratgeber.

Wem vertraue ich?

  • dem anderen,
  • mir selbst, oder
  • einer höheren Macht?

Man vertraut nie dem anderen, sondern immer nur sich selbst, der eigenen Fähigkeit, klar wahrzunehmen, was ist, und angemessen darauf zu reagieren. Wenn wir es nicht tun, werden wir entweder zum Angstbeißer, oder wir bleiben im Glauben an den Weihnachtsmann.

In der Filmmusik zum Film Weisser Krieg (Hong Kong) hören wir folgenden Vers: Ich habe so sehr vertraut und doch wurde ich betrogen. Da schwingt die Erwartung mit: Wenn wir vertrauen, bekommen wir auch etwas zurück. Vertrauen ist jedoch kein Geschäft und unsere Erwartungen sind Türen zur Selbsterkenntnis.

Blindes Vertrauen in Menschen hat viel mit der Sehnsucht nach einer heilen Welt zu tun, mit der Sehnsucht, naiv vertrauen zu können. Verantwortungsvolles Vertrauen setzt voraus:

  • klar sehen, was ist,
  • die Situation nüchtern einschätzen,
  • Grenzen setzen, den angemessenen Rahmen definieren, in dem die von (Selbst)Vertrauen geprägte Interaktion stattfinden soll,
  • sich entscheiden, zu vertrauen,
  • mit den Konsequenzen leben.

In einem Unternehmen ist es wichtig, Arbeiten zu delegieren. Beim Delegieren geht es darum, Ziele und Rahmenbedingungen zu vereinbaren, und dann die Person eigenverantwortlich die Aufgaben erledigen zu lassen. Es wird oft gesagt: Delegieren setzt voraus, dass der Chef dem Mitarbeiter vertraut. Ist das so? Vertraut der Chef dem Mitarbeiter, oder seinen eigenen Fähigkeiten, Mitarbeiter richtig einzuschätzen, ihnen optimale Unterstützung und Freiheiten zu geben?

Anderen vertrauen ist mehr ein Zutrauen, dass sie etwas schaffen.

Wenn wir jemandem nicht vertrauen, meinen wir, kontrollieren zu müssen. Mit Kontrolle wollen wir jedoch oft Macht über andere ausüben. Dahinter versteckt sich oft ein Gefühl der Schwäche, oft auch ein Trauma aus der Kindheit.

Ohnmacht auszuhalten befreit.

Der Unterschied zwischen Kontrolle und Nachprüfen liegt in der Energie, die mitschwingt: Macht oder Wohlwollen?

Nachprüfen kann wichtig sein, es kann dem anderen eine Hilfe sein, ihm/ihr einen Rahmen geben, den er/sie braucht. Nachprüfen kann aber auch wie eine Bremse wirken und demotivieren.

Vertraue ich mir, die Situation richtig einzuschätzen?

Das gilt auch im Straßenverkehr, ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer: Auch da sollte man sich nicht blind auf die Ampel verlassen.

Und dann gibt es noch ein Grundvertrauen als Qualität einer Beziehung, das keine Interaktion im Blick hat. Ein solches Vertrauen zwischen Menschen, so schön es auch sein mag, kann auch vereinnahmend sein und Menschen überfordern: dann, wenn wir zwischen Selbsttreue und den vertrauensvollen Erwartungen des Freundes entscheiden müssen.

Letztendlich braucht es einen Supermenschen, um einem solchen Grundvertrauen immer gerecht zu werden, ohne sich selbst je aufzuopfern oder zu verraten. Manche von uns haben gelernt, ihr Leben ohne Vorbehalt Gott zu überlassen; ab da vertrauen wir nur noch Gott.


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